Néris-les-Bains verfügt über ein außergewhönlich reiches Erbe.
Die architektonischen Schätze offenbaren sic aud den straßen, gallo-römishe Spuren finden sic neben den Belle Époque stil Wieder, die Gemeinsam prachtvolle, kleine und lebenswerte Stadt Bilden.
Ein etwa zweistündiger Spaziergang, bei dem Sie den ehemaligen Bahnhof (auf der Liste von geschichtlichen Denkmälern eingetragen), die galloromanischen Schwimmbäder und das Amphitheater, die merowingische Totenstadt, die Kirche, die Thermen, das Kasino und das Theater entdecken können.
Als Notiz: Das Theater und die „Maison du Patrimoine“ sind Teil von besonderen Besichtigungen, die in diesem Rundgang nicht enthalten sind.
Der Preis der Stadtführungen beträgt 3€.
Vor der Errichtung des Bahnhofes in Néris-les-Bains kamen Besucher und Kurgäste am Bahnhof von Montluçon an und später an dem von Chamblet-Néris.
Am Bahnhof von Chamblet wurden die Gäste von Kutschen erwartet, um weiter nach Néris zu fahren. Es verblieben noch weitere 40 Minuten Fahrzeit, um zum Hotel zu gelangen: die Städte Néris und Chamblet waren 4km voneinander entfernt.
Schon 1878 war sich der Gemeinderat in Néris des Wirtschaftswachstums bewusst, der sich aus einer direkten Verbindung zwischen Montluçon und Néris ergeben würde und schlug verschiedene Projekte vor, damit Néris über eine Gleistrasse Montluçon mit Clermont-Ferrand verbindet.
Es brauchte mehrere Jahre, bis dieses Vorhaben in Betracht gezogen wurde, und schließlich verabschiedete das Parlament am 17. Juli 1913 ein Gesetz, das den öffentlichen Nutzen einer Verbindung zwischen Montluçon und Clermont-Ferrand erklärte; diese sollte neben anderen Gemeinden auch Néris-les-Bains einschließen.
Die infrastrukturellen Forschungen begannen sofort, wurden jedoch durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges erheblich verzögert und erst im Jahre 1919 beendet.
Die Konstruktion der Gleise zog umfangreiche Infrastruktur- und Kunstbauarbeiten mit sich; fünf Viadukte waren notwendig, um die steilen Talsenken zu überbrücken.
Die Kompanie von Orléans übernahm den Bau des Bahnhofs. Die Konstruktionspläne von dem rosanen Granit bis zur bunten Überdachung wurden vom Architekten Louis Brachet gezeichnet.
Die Arbeiten begannen 1929 und dauerten zwei Jahre an. Es waren 50 Jahre von den ersten Anfragen des Gemeinderates bis zur Verwirklichung der Verbindung von Montluçon nach Néris nötig.
Die Gleise, für die man sich so sehr eingesetzt hatte, wurden erst zu spät verlegt.
Alle Hoffnungen, die man in den Eisenbahnverkehr gesetzt hatte, wurden enttäuscht, da der erwartete Touristenzustrom ausblieb.
Die demographische Schwäche der Region machte die Eisenbahnlinie nicht lohnenswert, daher wurde sie für den Personenverkehr am 15. Mai 1933 geschlossen; der Handelsverkehr bestand bis 1969 fort. 1972 wurde die Linie eingeschränkt und die letzten Schienen wurden 1974 stillgelegt.
Heutzutage wird die ehemalige Eisenbahnstrecke als 6,4km langer Fußweg zwischen Néris und Montluçon genutzt, welcher drei Viadukte einschließt, die gleichermaßen als Aussichtspunkte über die Landschaft dienen.
Drei Viadukte waren notwendig, um die Eisenbahnstrecke Montluçon-Néris-les-Bains in Betrieb zu nehmen.
- Das Viadukt von Saint-Agathe ist 165,5m lang, 40m hoch und verfügt über sieben Bögen mit jeweils 16m breiten Öffnungen
- Das Viadukt von Pérassier misst 215m in der Länge, 51m in der Höhe und besitzt neun Bögen mit jeweils 10m breiten Öffnungen
- Das Viadukt von Néris mit 113m, einer Höhe von 23m und sieben 10m breiten Bögen
Die alten Eisenbahngleise haben heute eine neue Funktion als Fußweg. Ein angenehmer Spaziergang bietet sich Ihnen entlang dieser 6,4km langen Eisenbahnstrecke, die bis nach Montluçon reicht, während sich Ihnen herrliche Landschaften von den Viadukten aus eröffnen.
Im "Parc des Chaudes" kann man drei an ein überdachtes Schwimmbad angebundene römische Bäder sehen, die 1848 entdeckt wurden.
Die zwei rechteckigen Becken sind 8mx6,5m groß und befinden sich auf beiden Seiten der Vergnügungssäle.
Das gemütliche, halb runde Theater im Stil von Napoléon III wird aufgrund des geneigten Bühnenbodens als „italienisches“ Theater bezeichnet.
Nach der Restaurierung 1987 ist es nun ideal dafür ausgestattet, um alle Arten von Vorführungen darzubieten, und bis zu 300 Zuschauer zu empfangen.
Das Kasino, das zur gleichen Zeit wie das Theater erbaut wurde, beinhaltet verschiedene Salons: den Kaffeesaal, den Lesesaal, den Unterhaltungs- und Speisesaal, den Festsaal…
Theaterbesuche werden regelmäßig organisiert. Die Informationen zu den Terminen dieser Besuche erhalten Sie auf der Website des Touristenbüros oder unter der Nummer 04 70 03 11 03.
Die Kirche, die im 6. Jahrhundert auf den Ruinen der römischen Basilika gebaut war, von der die nördliche Mauer erhalten wurde, wurde im 11. Jahrhundert (Apsis, Chorraum, Querschiff) und im 12. Jahrhundert (Längsschiff) wieder neu errichtet.
Der achteckige Kirchturm ist mit Kastanienschindeln bedeckt; die Aufsätze für den östlichen Teil entstanden im 11. und für den nördlichen Teil im 12. Jahrhundert.
Man kann drei außergewöhnliche Statuen sehen:
- „La vierge et l’enfant“ (die Jungfrau und das Kind) aus mehrfarbigen Holz aus dem 17. Jahrhundert
- „St-Georges trassent le dragon“ (der heilige Georg beim überwältigen des Drachens) aus mehrfarbigen Holz aus dem 18. Jahrhundert
- „Ste-Agathe protectrice des bergers“ (heilige Agathe, Schutzpatronin der Hirten) aus mehrfarbigen Holz aus dem 18. Jahrhundert
Außerdem kann man ein Gemälde aus dem 17. Jahrhundert über die „Anbetung der Magier“, das im Jahre 1998 von Madame Moyer restauriert wurde , sehen.
Es gibt zudem eine Minenlampe, als Andenken an die Ferrières-Mine, wo einst viele Nérisienner arbeiteten.
Die Legende des heiligen Georg
In einem See, vor den Toren der Stadt Silena in Lybien, hauste ein schrecklicher Drache. Er kam, wenn er Hunger hatte, oft bis vor die Mauern der Stadt und verpestete die Luft mit seinem Gifthauch, sodass viele starben. Um diese Plage abzuwenden, beschlossen die Einwohner, dem Untier täglich einen Menschen und ein Schaf zu opfern. Das Los sollte entscheiden, welcher Mensch das Opfer sein sollte. Eines Tages fiel das Los auch auf des Königs Tochter.
Am Morgen versammelten sich die Bürger und verlangten die Herausgabe der Königstochter. Weinend ging die Prinzessin allein zum See. Dort setzte sie sich klagend auf einen Stein am Ufer und wartete auf das Kommen des Drachens. Der heilige Georg, der zufällig vorbeitritt, hörte ihr Wehklagen und fragte sie nach der Ursache ihres Kummers. Sie antwortete: „Edler Ritter, reitet schnell weg von diesem Ort, oder Ihr werdet mit mir sterben, denn es wird der Drache kommen und mich verschlingen.“ Georg aber sprach: „Habt Vertrauen zu mir, ich werde Euch helfen im Namen Gottes.“
Da kroch der Drache mit lautem Zischen aus dem Wasser. Georg machte das Zeichen des Kreuzes und ritt furchtlos auf das Untier zu. Mit seiner Lanze verwundete er es, dass es zu Boden stürzte. Zur Königstochter sagte er: „Nehmt Euren Gürtel und Legt ihn dem Tier um den Hals. Es wird Euch folgen wie ein zahmes Hündchen.“ Die Bewohner der Stadt schrien entsetzt auf wollten fliehen, als sie die Jungfrau mit dem Wurm sahen. Aber Georg rief sie zu sich und sprach: „Bleibt hier, Jesus Christus hat mich zu euch gesandt, damit ich euch vom Drachen erlöse. Darum glaubt an Gott und empfangt die Taufe, dann werde ich das Ungeheuer töten." Da ließen sich der König, seine Tochter und das ganze Volk taufen. Der König überhäufte Georg mit Gold und Silber. Aber dieser ließ alles, was man ihm schenkte, an die Armen verteilen.
Die heilige Agathe - die Schützerin der Hirten
Diese Statue aus mehrfarbigen Holz aus dem 17. Jahrhundert, die aus einer kleinen, mittlerweile zerstörten Kapelle stammt, wurde von Hirtinnen aus der Umgebung verehrt und zu ihrer Patronin gemacht.
Jedes Jahr pilgerten sie zu der Statue, um sie mir ihren Hirtenstäben zu berühren, wodurch die Herde geschützt werden sollte.
Die derzeitigen Thermen wurden an der Stelle der ehemaligen römischen Therme erbaut (südliche Therme). Der erste Stein wurde 1826 von der Kronprinzessin d’Angoulême gelegt, allerdings wurde das Gebäude erst 1855 fertiggestellt.
2014 erweiterte das Thermalzentrum von Néris-les-Bains sein Angebot, indem es den Spa „les Nériades“ eröffnete.
Besuchen Sie die Internetseite der Thermen von Néris-les-Bains.
Eine 6km von Néris entfernte Halde in Richtung Chamblet ist der letzte Überrest der von 1852 bis 1955 genutzten Kohlemine. 1882 arbeiteten 300 Personen sechs Tage die Woche, zehn Stunden täglich. Die Kumpel kamen sowohl aus Néris als auch aus der Umgebung (Arpheuille Saint Priest, Doyet, Commentry).
Mehrere Schächte wurden gebohrt, u.a. der Schacht „Saint Etienne“ mit einer Tiefe von 340m; der tägliche Lohn betrug zwischen 2,65F und 3,60F (das entspricht 0,40-0,54€).
Von der kleinen Minenstadt bleiben heute noch einige Häuser und die Trasse „chemin de fer à ficelle“ übrig; auf den engen Gleisen transportieren von Pferden gezogene Förderwagen Mineralien.
Diese alte Linie verwandelte sich allmählich in einen neuen Fußweg. Um mehr darüber zu erfahren, empfehlen wir Ihnen die Werke von Mr Delmont und Mr Male, die in der Gemeindebücherei verfügbar sind.
Neben der Kirche wurde eine merowingische Totenstadt entdeckt. Sie wurde im Jahre 1966 von dem Archäologen Jaques Gourvest ausgegraben.
Am Ort der Entdeckung, von zwei Glaspyramiden geschützt, sind mehrere Sarkophage ausgestellt. Sie bestehen aus gemeißelten Steinblöcken, die aus den römischen Ruinen des 5. Jahrhunderts wiederverwertet wurden und befinden sich zwischen großen geriffelten Säulen, fein ausgearbeiteten Simsen, mit Inschriften bedeckten Stelen…
Bestimmte Sarkophage haben einen für den Kopf und für die Schultern ausgelegten Platz; diese sind die letzten und stammen aus dem 4. oder 5. Jahrhundert.
Die Touristenstadt entstand vermutlich im 6. Jahrhundert, zur Zeit der Evangelisierung von Néris durch den heiligen Patroklos und sie scheint bis zur karolingischen Epoche genutzt geworden zu sein, als die Region noch zum königlichen Landgut gehörte.
Das römische Amphitheater war ein großräumiges Gebäude, angeschmiegt an einen Hügel, mit einem Durchmesser von 96m, das in der Mitte über eine Arena verfügte, welche von Sitzreihen und einer Bühne umgeben war.
Die halbkreisförmigen Durchgänge der Sitzreihen und einige Mauern erinnern an die ursprüngliche Form des Gebäudes. 3000 Leute konnten bei Zirkusspielen und Theatervorstellungen zusehen.
Die „Maison du Patrimoine“, die 1995 in einem ehemaligen Adelshaus des 15. Jahrhunderts eröffnet wurde, verbindet Harmonie mit Modernität und mit Anlehnung an die Vergangenheit des Hauses. Sie lädt ein, die Reichtümer der galloromanischen Epoche des Mittelalters (Statuen, Keramik, Bronze, Münzgeld) zu entdecken. Das Museum wird vom 11. April bis zum 29. Oktober 2022 geöffnet sein.
Öffnungszeiten:
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Donnerstag bis Samstag 14:00-17:30Uhr
- Die „Maison du Patrimoine“ organisiert ebenfalls temporäre Ausstellungen (Gemälde, alte Plakate…)
Das gallische Oppidum ist das einzige bedeutende Relikt aus der gallischen Zeit. Es befindet sich im „Parc des Chaudes“ und diente der Bevölkerung als Zufluchtsort im Gefahrenfall.
Es wurde von steilen Talsenken, dem Cournauronsee und durch eine im Süden liegende, halbkreisförmige Anhöhe mit einem zusätzlichen Graben dahinter gut geschützt.
Gegen Ende des 1. Jahrhunderts ließ sich die 8. Legion von Augustus dort nieder.